Ela Handke: „Wasser-fühlig“

Ela Handke: „Wasser-fühlig“

Fließende Schönheit der Natur ist nicht nur da, um betrachtet zu werden – sie fordert uns auch: Wie und ob wir die Welt in ihren vielen Nuancen wahrnehmen und – wer wir darin sind.

Nebelmeer, 100x120 cm, Acryl und Öl auf Leinwand

Wasser ist für viele Menschen Quell der Inspiration und gleichzeitig Lebensgrundlage aller Lebewesen. Ich möchte mit meinen Bildern die Schönheit, aber auch die Fragilität des Umgangs mit Wasser in den Mittelpunkt stellen. Dies hat viel damit zu tun, welche Gefühle Wasser in uns auslösen kann.

Verzasca I, 70x140 cm, Acryl auf Leinwand

„Was fühlst du eigentlich, wenn du Wasser malst“, fragte mich mein 7-jähriges Patenkind ganz unvermittelt, als es mir beim Malen zusah… und die Frage war nicht leicht zu beantworten. Wasser hat für mich immer eine große Anziehungskraft, besonders wenn ich in den Bergen unterwegs bin. Nicht bloß, die Sehnsucht, an einem heißen Sommertag ins kühle Nass zu springen, sauberes Wasser aus einem Bach zu trinken, sondern vielschichtiger:

Wenn das Grundrauschen im Leben laut wird, dann braucht es für mich das beruhigende Plätschern eines Bergbaches, die Wellenbewegung und die Kühle des Wassers und meine Welt ist wieder mehr in Ordnung, mein privates kleines Seminar am Fluss ist bereits innerlich gebucht. Wenn ich meinen Blick über die Oberfläche des Wassers schweifen lasse, bin ich verzaubert, welche Farbeindrücke sichtbar werden – ölig, glasklar, die Landschaft reflektierend… in jedem Moment anders lebendig.

Wasser kann so viele Zustände haben: Tau, Nebel, Dampf, Schnee, Eis, im freien Fall, rauschend – als Blase steigend im Geysir, wild bewegt im Meer, gewaltig bei der der Gletscherschmelze oder beim Gewitter, spärlich in einer Wüstenlandschaft – einfach die Basis für Leben und Lebendigkeit.
Ich male mit Acrylfarben in vielen übereinanderliegenden Schichten, so dass Darunterliegendes durchscheinen kann. Das Element „Wasser“ muss für mich zuerst „wild“ gewesen sein dürfen, um dann mehr und mehr an Ruhe, Kontur und feinem Detail zu gewinnen. Jeder Pinselstrich dient entweder dem Aufbau, der Zerstörung des Vorhandenen oder der Vollendung von etwas, was mit fühlendem Sehen entsteht. Schließlich will ich den Moment zum Beenden treffen, bevor das Werk überdeutlich wird. Der Dialog mit meinen Bildern soll Raum lassen für das Betrachten, Erforschen und Erfühlen.

Highlands in Island, 50x70 cm, Acryl auf Leinwand

Ela Handke

Kontakt: 0176-25889853, gisela-handkeweb.de
Mitglied im KUKA Rottenburg seit März 2024

Wohnt in Tübingen
Beruf: Sport- und Biologielehrerin, Fortbildnerin

Zieht es in den Ferien gerne ins Verzascatal im Tessin, an die Soca in Slowenien oder nach Pontresina im Engadin, wo einige der Ausstellungsbilder entstanden sind. Die Highlands auf Island und die Wüstenlandschaft Namibias inspirierten in einem Sabbatjahr 2021. Als Gleitschirmfliegerin genießt sie die Perspektive von oben. Juwelen von Landschaft, Wolken, Nebel und Flussläufe sind zu entdecken.


„Meine Malerei ist ein Versuch, unserem Lebensraum zu einem achtsameren Blick und Umgang zu verhelfen!“

Ela Handke beim Malen vor einer großen Leinwand